Bericht der 72-Stunden-Aktion
Nach 72 Stunden endete am Sonntag, 21. April, um 17:07 Uhr die dritte bundesweite Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seiner Jugendverbände. Rund 80.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben sich in 2.720 Gruppen für soziale, politische und ökologische Projekte engagiert und die Welt so ein Stück besser gemacht. Mit den zahlreichen Unterstützer*innen vor Ort, den Teilnehmer*innen an Workshops, Begegnungsfesten, Spielenachmittagen, Singkreisen und vielem mehr, beteiligten sich so bundesweit rund 170.000 Menschen aller Generationen an der diesjährigen 72-Stunden-Aktion.
„Wir haben in drei Tagen gesehen, was junge Menschen erreichen können, wenn sie den Raum dazu bekommen. Sie setzten sich für andere ein, wollen und können ihr soziales Umfeld aktiv mitgestalten und sind so allen Menschen ein Vorbild“, resümiert Lena Bloemacher, Bundesvorsitzende des BDKJ.
Messdiener*innen und Firmlinge aus der Pfarrei Heilig Geist am Taunus waren Teil dieser großen Aktion vom 18. bis 21. April. Unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ haben die 28 Jugendlichen der Pfarrei ihr Überraschungsprojekt mit Bravour gestemmt. Die Gruppe hatte die Aufgabe, einen informativen und unterhaltsamen interaktiven Apfel-Lehrpfad zu gestalten, der mobil einsetzbar sein sollte; außerdem war für Sonntag, 21. April, ein Apfelblütenfest zu organisieren.
Mit viel Kreativität und Engagement stellten sich die Jugendlichen dieser Herausforderung. In der „Aktionszentrale“ in der Unterkirche von St. Katharina in Bad Soden wurde zunächst geplant und vorbereitet. Um ihre guten Ideen in nur drei Tagen umsetzen zu können, baten die jungen Aktionsteilnehmenden viele Personen und Geschäfte um Unterstützung für das Projekt; Informationen zu dem, was gebraucht wurde, machten auch in der Pfarrei rasch die Runde.
Die Hilfsbereitschaft, wenn die Jugendlichen in ihren grünen Aktions-T-Shirts z.B. in Geschäften nach etwas fragten, war groß. Außerdem kamen aus dem Umfeld der Jugendlichen und aus den Gemeinden viele Hilfsangebote. Der Koordinierungs-Kreis der Katholischen Fachstelle für Jugendarbeit Taunus behielt dabei die Gruppe motivierend und unterstützend im Blick und Mitglieder dieses „Ko-Kreises“ waren bei ihren Besuchen in der Gruppe gern gesehene Gäste.
Um das leibliche Wohl der vielen Jugendlichen kümmerten sich liebevoll drei Mütter, die spontan gemeinsam übernommen hatten, die geretteten Lebensmittel aus dem Foodsharing in leckere Speisen zu verwandeln; und das unter räumlichen Einschränkungen, denn in der Küche trockneten währenddessen Apfelchips.
Gut gestärkt konnten sich die Jugendlichen immer wieder ihren Herausforderungen stellen. Wie erfolgreich ihnen das gelungen ist, bestätigen die Reaktionen derjenigen, die am 21. April beim Apfelblütenfest vor und in der Unterkirche von St. Katharina in den Genuss der Ergebnisse der vergangenen 72 Stunden kamen. „Krass, was wir in der Gruppe in 72 Stunden geschafft haben!“ meinte eine der Jugendlichen, als sie kurz vor dem Start des Festes um 14:07 Uhr über die sehr ansprechend gestalteten Stationen blickte. Aber noch stand die bange Frage im Raum: War es möglich, derart kurzfristig mit dem kunstvoll selbst gemalten Apfelblüten-Plakat das Fest so zu bewerben, dass viele Besucher kommen würden?
Ursprünglich hatte das Fest im Kurpark stattfinden sollen. Angesichts von Regen und fallenden Schneeflocken am Morgen des 21.4. wurde auf die Unterkirche und den Bereich davor umgeplant. Dabei stellten die Jugendlichen ihre Spontaneität unter Beweis. An vielen Stellen arbeiteten sie jetzt gleichzeitig: Zeltaufbau im Regen bei 5 Grad in der Hoffnung, dass der Wetterbericht stimmt, der ab mittags Besseres voraussagte, Aufstellen der Apfelpresse und der Luftballon-Station, Fertigstellen des Lehrpfades und dessen Vorbereitung für die Präsentation, Aufbau von Tombola, Apfel-Tasting, Getränke- und Kuchenstand; nicht zu vergessen die Bühne, auf der Jugendliche das Fest anschließend souverän moderiert und die Gäste mit einem selbst erstellten Quiz herausgefordert haben, natürlich zum Thema Apfel. Wer gerade nichts Dringenderes zu tun hatte, beteiligte sich daran, 40 kg Äpfel sehr klein zu schneiden, damit daraus mit der mechanischen Presse beim Fest leckerer Saft hergestellt werden konnte. Pünktlich zum Start des Festes kam sogar die ersehnte Sonne zum Vorschein, sodass die erst kurz zuvor aufgeblasene Hüpfburg trocken blieb und sich großen Zuspruchs erfreuen konnte.
Auch die anderen Stationen des Festes waren während der drei Stunden, in denen rund um den Apfel gefeiert wurde, gut besucht und immer mehr liebevoll geschminkte Kinder stärkten das bunte Bild. Die zahlreichen Gäste waren davon beeindruckt, mit wie viel Energie und welchen Fähigkeiten die Jugendlichen etwas so Großartiges in 72 Stunden auf die Beine stellen konnten.
Das Ergebnis des anderen Teils des Projektauftrags wurde währenddessen ebenfalls bewundernd angenommen, der Apfel-Lehrpfad, der viel Wissenswertes, Interaktives und Lustiges zum Thema Apfel zu bieten hat. Die Farbe auf den sechs Holztafeln war kaum getrocknet, als sie im Rahmen des Festes von den Jugendlichen an Barbara Lecht, Vertreterin der katholischen Region Taunus und Sr. Nathalie Korf CJ vom Referat Nachhaltigkeit und schöpfungsverträgliche Pastoral übergeben wurden. Der Lehrpfad kann nun von interessierten Gruppen, z.B. aus Kita, Schule oder Pfarrei, ausgeliehen werden. Interessierte können sich melden unter: schoepfungsverträglich@ bistumlimburg .de. Eine erste Anfrage gibt es bereits.
Zum Abschluss dieser Aktion sagen wir ganz herzlich DANKE:
DANKE in allererster Linie euch Jugendlichen, die ihr vollen Einsatz geleistet und bewiesen habt, welche tollen Fähigkeiten in euch stecken und wie Großartiges ihr damit leisten könnt!
DANKE aber auch all jenen, die euch dabei unterstützt haben: euren Familien und Freunden (besonders dem Küchenteam!), dem Förderverein „Gemeinsam für St. Katharina“, Spendern von Geld- und Sachspenden für diese Aktion aus Gemeinde, Einzelhandel, Foodsharing und aus dem lokalen Apfel-Kontext zwischen Neuenhain und Niederhöchstadt, Gremienmitgliedern aus verschiedenen Gemeinden, Bürgermeister Dr. Blasch, der die Möglichkeit des Festes im Kurpark bewilligt hatte, denen, die Informationen zur Aktion und Hilfsaufrufe in Zeitung und Newsletter veröffentlichten und allen anderen, die sich auf vielfältige Weise beteiligt oder ihre Hilfsbereitschaft bekundet haben. Sie haben mit Ihrer Unterstützung den Jugendlichen den Freiraum geschaffen, ihr Projekt nach ihren Ideen in dieser Weise so wunderbar umzusetzen.
Vergelt`s Gott!
Um es mit den Worten der Jugendlichen kurz zu sagen: Krass, was möglich ist, wenn sich viele beteiligen!